Von fast jedem Flughafen Deutschlands werden mittlerweile Flüge direkt nach Marsa Alam angeboten. Der Flug dauert etwa 4 Stunden und geht meistens über Marsa Alam nach Scharm el Scheich oder über Scharm el Scheich nach Marsa Alam. Teilweise wird auch Hurghada angeflogen und dann mit Bustransfer nach Marsa Alam gefahren.
Unsere Hinreise ging direkt nach Marsa Alam, die Rückreise über Hurghada. Die Transferzeit mit dem Bus war erträglich.
Marsa Alam
Der Hafen von Marsa Alam ist derzeit noch eine einzige Baustelle. Hier wird eine riesige Hotelanlage mit künstlichen Lagunen aus dem Boden gestampft. Trotzdem läuft der Hafenbetrieb als zentraler Punkt für die Safariboote uneingeschränkt weiter.
Da der Hafen Aus- und Einfahrzeiten streng regelt, bleiben die Safariboote meist die erste Nacht noch im Hafen, in dieser Zeit treffen dann auch die Gäste nach und nach ein. Erst am frühen Morgen des Folgetages läuft das Safariboot aus, meist schon gegen 5-6 Uhr Morgens.
Das Safariboot MY Icebird
Die Icebird gehört zu den kleineren Safaribooten, Durchschnittsbelegung 12 Gäste, Maximal können 16 Gäste mitfahren. Doch der Betreiber Deepbluecruises belegt das Boot nur mit maximal 12 Gästen und erhöht damit den Comfort erheblich. Wir hatten besonderes Glück, unsere Gruppe bestand nur aus 7 Tauchern. Damit hatten wir genügend Platz und die Fahrt war sehr familiär.
Jede der Kabinen hat ein eigenes kleines Bad mit Dusche und Toilette sowie 2 Schränke für die Kleidung. An Bord gibt es 4 dreier Kabinen und 2 zweier Kabinen mit Doppelstockbetten. Die Dreierkabinen werden aber wie gesagt nur mit 2 Gästen belegt.
Die Icebird hat einen großen Saal zum Aufenthalt und für die Malzeiten sowie einem großem und einem kleinem Sonnendeck. Natürlich auch ein durchaus geräumiges Taucherdeck und ein Zodiak.
Essen / Verpflegung auf der Tauchsafari
Das ist relativ kurz beschrieben ... sehr gut. Alle von uns waren absolut verblüfft wie es möglich ist unter dermaßen beengten Umständen ein solches Essen zu zaubern. Es gab neben einem erstklassischem Frühstück, Mittags und Abends warm. Zwar kein direktes Buffet, jedoch meist die Auswahl aus 2-3 verschiedenen Gemüsearten, Fleich, Fisch und Beilagen. Natürlich gab es auch reichlich leckeren Nachtisch sowie teilweise Nachmittags frischen Kuchen. Absolutes Highlight war ein ofenfrisch zubereiteter Truthahn.
Das Tauchen auf der MY Icebird
Klar, das ist die Hauptsache weshalb wir hier sind. Die Icebird verfügt über ein einigermaßen geräumiges Tauchdeck, für die 7 Taucher unserer Safari auf jeden Fall absolut ausreichend. 2 Bauer-Kompressoren (Mariner) sorgen für reichlich Luft, 5 große Sauerstofftanks erlauben Tauchen mit Nitrox.
Leider verfügt das Boot nicht über eine Membramanlage, deshalb ist das Checken des Nitroxgemisches hier besonders wichtig! Es werden zwischen 2-5 Tauchgänge am Tag ermöglicht, immer abhängig vom Wetter und Tauchplatz. Die meisten Tauchplätze werden mit dem Zodiak angefahren, jedoch oftmals so das man zum Boot zuücktaucht. Das hat den Vorteil das man sich nicht im Wasser wieder in das Zodiak hineinquälen muss. Wenn möglich wird jedoch direkt am Riff festgemacht und vom Boot aus getaucht. Eine sehr bequeme Variante und gleichzeitig die Möglichkeit in sehr kleinen Gruppen zu tauchen. Auf diese Art und Weise werden auch die Nachttauchgänge durchgeführt.
Die Tauchplätze der Südroute
Auf Grund der Vielzahl unserer Tauchgänge hier nur eine kleine Auswahl der Highlights:
Abu Schillinat
Ein Erg, welches auf verschiedenen Routen betaucht werden kann. Vor allem die Weichkorallen sind absolut sehenswert. Regelrechte Korallengärten, aufgelockert von Sandflächen und Hartkorallenblöcken. Je nach Wind herrscht teilweise Strömung, welche jedoch durch die Topografie nicht so sehr ins Gewicht fällt. Fledermausfische, Steinfische und andere Riffbewohner verkürzen die Zeit.
Shaab Claudio
Für mich DAS Highlight der Tauchsafari! Shaab Claudio ist ein Erg welches sozusagen wie ein schweizer Käse durchlöchert ist. So gibt es ein teilweise miteinander verbundenes Höhlensystem, welches aus kleinen Spalten aber auch einigen sehr großen Kammern besteht.
Da durch Spalten im Riffdach immer noch Tageslicht einfallen kann, ergibt sich je nach Tageszeit ein faszinierendes Farb- und Lichtspiel. Die Eingänge zum Höhlensystem liegen zwischen 22 und 10 Metern, wobei manche Eingänge sehr versteckt sind. Im Inneren schlafen oftmals Blaupunktrochen.
Fasinierend sind auch die Sichtweiten von bis zu 60 Metern, begründet darauf, dass dieses Erg sehr weit außerhalb liegt. Lohnenswert ist auf jeden Fall auch ein Abstecher zu einem vorgelagertem Block, welcher senkrecht vor Shaab Claudio steht. Sehr viele Fahnenbarsche lassen regelrecht rote Wolken über den Block schweben.
Abu Galauwa - Kebir Ergs
Eher ein durchschnitliches Riff mit ein paar kleinen Höhlen. Interessant aber dadurch, dass hier ein Wrack direkt an der Westseite des Ergs liegt. Dieses ist wunderschön bewachsen und liegt schräg auf dem Riff. Man kann sogar unter Ihm durchtauchen und mit etwas Mut auch das Innere erkunden. Hier stehen Glasfischschwärme zwischen den alten Maschinen. Eine tolle Kulisse.
Abu Galauwa Soraya
Eindeutig das 2. Highlight der Tauchsafari. Das Riff ist wie ein Ring und besteht fast komplett aus Hartkorallen. Schon allein das Tauchen im Eingang, einem regelrechten Canyon aus mehreren Etagen Hartkorallen lässt einem den Atem stocken.
Im Inneren öffnet sich dann ein großer Saal dessen Wände wunder- schön bewachsen sind. Der etagen- artige Bewuchs ähnelt dem eines kleinen Gebirges über das man sozusagen hinwegschwebt. An der Westseite außen liegt das Wrack eines Segelbootes, welches langsam mit Weichkorallen zuwächst. Eine nur leichte Strömung macht das Tauchen sehr angenehm.
Shaab Sharm
Ein Erg welches für Anfänger nicht unbedingt zu empfehlen ist. Relativ steile Wände enden an der Südostspitze auf einem Plateau voller Weichkorallen und Fächergorgonien. Dieses Plateau ist das Ziel des Tauchganges, denn hier sind oftmals Haie anzutreffen.
Jedoch liegt dieses Plateau auf etwa 30 Metern und sehr häufig herrscht starke Strömung. Ein Tauchplatz an dem sich die Vorteile von Nitrox mehr als deutlich bemerkbar machen. Hier liegt auch ein bislang unbekanntes Wrack eines Safaribootes, welches angeblich nach einem Brand auf das Riff lief.