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Vor dem Tauchgang Gedanken machen: |
So
sollte man sich in die Lage der Zuschauer versetzen und mit dem
Film eine Geschichte erzählen. Dazu gehört eine Einführung
mit Ortsbezug und der Frage "Warum bin ich überhaupt dort?".
Dementsprechend genügt es nicht ein paar schöne Bilder
zu drehen, sondern man muss sich überlegen was sie Aussagen.
Eine gute Möglichkeit für einen Einstieg in eine Tauchszene
ist das Breefing, Geräte fertigmachen und das Filmen vom Reinspringen.
Schöne Details sind u.a. Halb/Halb Bilder. Springt ein Taucher
ins Wasser entsteht eine Welle und wenn die an die Kamera schwappt
kann man im Schnitt die neue Szene beginnen. Es kommt auch immer
gut mal den Taucher beim Abstieg von unten zu filmen, im Gegenlicht
gegen die helle Oberfläche. Wichtig ist auch unter Wasser dran
zu denken das man eine Geschichte erzählen will. So schaut
sich z.Bsp. ein Taucher in einem Wrack um. Ich brauche Bilder wo
der Taucher am oder im Wrack zu sehen ist, Bilder aus der Sicht
des Tauchers und, ganz wichtig Details wie Augen, Hände wie
er etwas anfasst oder Finimeter. Dran denken auch "neutrale
Bilder" zu machen ( Bilder in denen der Taucher nicht zu sehen
ist). Die brauche ich als Umschnitt für eine neue Szene. (Der
Taucher kann ja nicht von einem Moment auf den anderen vorn am Wrack
sein und dann hinten o.ä.) Am Ende eines Tauchganges den Zuschauer
auch wieder "mit nach oben nehmen". D.h. Bilder vom Aufstieg
zur Oberfläche, Dekopausen, Blick auf ein Fini mit wenig Luft,
Computerdisplay e.c. Danach auch Bilder machen vom Ablegen der Ausrüstung
oder vom Aussziehen. Der Punkt auf dem i ist dann wenn der "Taucher"
noch im O-Ton erzählt wie es war oder was er am schönsten
fand.
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Das Bild zeigt
die Sicht auf den Taucher an einem Wrack |
Dies ist die
Sichtweise des Tauchers. Er schaut sich die Aufbauten des
Wracks an. |
Das ist ein typisches
Halb/Halb Bild, und zwar genau beim Auftreffen der Welle
auf die Kamera. Hier erfolgt der Umschnitt auf die nächste
Szene. |
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wärend des Tauchganges mit der Kamera: |
Beim
Filmen sollte man vor allem die Gedanken der Story auch umsetzen.
Sicher erkennt man oftmals erst wärend des Tauchganges was
filmisch überhaupt unzusetzen geht, jedoch muss man dann sofort
die neuen Bedingungen in das Konzept mit integrieren. Also genügend
Schnittmaterial drehen, Kreuzschüsse (verschiedene Blickwinkel
derselben Szene) und Details. Bei Objekten wie Fischen, Korallen
o.ä., genauso wie bei Tauchern möglichst Aufnahmen von
"oben" vermeiden. Ein guter Anhaltspunkt ist das Auge.
Das Kamerabjektiv und das Auge des Filmobjektes sollten eine Höhe
haben. Dazu wenn nötig sogar auf den Grund legen. (Aber keinen
Sand aufwirbeln oder Korallen zerstören!) Schön ist es
auch immer wenn man noch ein Objekt in den Vordergrund bringt um
"Tiefe" im Bild zu erzeugen.
Die wohl wichtigste Grundregel ist gerade unter Wasser Schwenks
oder Zoomfahrten möglichst vermeiden. Dagegen wirken dynamische
Bilder oftmals schöner. Als entweder an das Objekt "ranschwimmen"
oder sich auch mal mit der Strömung über ein Riff treiben
lassen. Hier aber bitte keine wilden Schwenks nach irgendwelchen
Fischen, sondern einfach die "Fahrt" genießen.
Idealer Weise den Tauchpartner als "Darsteller" mit einbeziehen.
Möglichst den Partner nicht von hinten zeigen wie er vor der
Kamera herschwimmt, das wirkt langweilig. Besser ist wenn er auf
die Kamera zuschwimmt und so auch sein Gesicht zu sehen ist. Das
wirkt spannender und der Zuschauer "erwartet" jetzt irgend
ein interessantes Detail. Als ruhig auch mal filmen wie der "Darsteller"
etwas anschaut, einen Fisch, eine Koralle o.ä. Dem Tauchpartner
auch möglichst eine Lampe mitgeben. Das sieht aufregender aus
und man kann schöne Blendeffekte in den Bildern einbauen. Hier
aber bitte manuell Scharfstellen und Gegenlichtsperre einschalten.
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Das Objekt auf
Augenhöhe bringen. Nicht von oben filmen! |
Ein Objekt im
Vordergrund bringt Tiefe ins Bild. Hier wirkt der Farbkontrast
zwischen dem Bau des Wassers und dem Rot des Federsterns
besonders schön. |
Einem Oktopus
viel Zeit lassen. Sie sind neugierig und kommen von selbst
wieder aus ihren Nieschen heraus. Sie spielen auch gern
mit den Tauchpartnern. |
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Nachbearbeitung - hier entsteht erst das Komplettwerk: |
Wenn alles Material im Kasten ist gehts eigentlich erst
richtig los. Erst ein gut geschnittener Film wirkt. Zu
allererst nicht versuchen "Zeit zu schinden" und den Film
unnötig in die Länge ziehen. In der Kürze liegt die Würze
!
Ich gehe mal davon aus das die Mehrzahl der "Schnittmeister"
ein nolineares Digitalssystem benutzen. Vor Beginn auf
jeden Fall Infos über die Inhalte einholen (Recherche)
und lieber ertwas mehr Zeit mit dem Text zum Film verbringen.
Die Informationen sind das wichtigste und nur damit wird
ein Film interessant. Auch auf Dramaturgie achten. Spannung
fesselt die Zuschauer. Beim Schnitt auch den Ton nicht
vergessen. Szenen ruhig im Ton überlappen lassen. (Man
hört schon den Ton der neuen, und sieht noch das Bild
der alten Szene.) Dadurch bekommt man einen "Fluss" in
den Film und die Bilder wirken nicht wie "aneinandergestückelt".
Wenn man einen guten Text zum Film hat, die Zuschauer
nicht "zuquatschen". Ruhig ab und zu die Bilder selbst
wirken lassen. Musik bitte nur mit Bedacht einsetzen.
Ohne wirken die Filme aber auch nicht. Passt die Musik
zur Dramatik kann man schöne Emotionen mit den Bildern
vermitteln. Bei schneller Musik "auf Takt" schneiden.
Szenenwechsel immer mit dem Rythmus, auch wenn man trotzdem
dazu kommentiert. O-Töne ruhig auch überlappen lassen.
(Der Taucher spricht und man sieht andere Bilder, die
aber dazu passen müssen.)
Eines noch. Videoamateure neigen gern dazu in ihren Filmen
die vielen Trickeffekte ihres Computers "vorzuzeigen".
Falsch ! Möglichst nur harte Schnitte oder weiche Fades
benutzen. Trickeffekte nur im Vor- oder Abspann. Ich finde
dort aber Slowmotion (Zeitlupenbilder) schöner. Mit der
passenden Musik sehr Emotional.
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Selten zu finden und immer wieder das Highlight in einem Tauchvideo. Der Anglerfisch. |
Komplimentärfarben bringen eindrucksvolle Bilder. Hier ist das richtige Licht beim Filmen beonders wichtig. |
Beim Tanz der Mantas ruhig die Bilder mit dezenter Musik wirken lassen. Keinesfalls zuquatschen. Szenen aber nicht so lange stehen lassen, auch wenn sie noch so schön sind. |
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